Handy abhören werbung

Beispielsweise könnte ein Fernseher während eines Werbespots unhörbare akustische Signale aussenden. Mobile Geräte sind theoretisch in der Lage, diese Signale mittels App aufzunehmen und Informationen zu protokollieren. Auf diese Weise könnte etwa festgestellt werden, dass Fernseher und Mobilgerät ein und derselben Person gehören und welche Werbung gerade gesehen wird.

Die Sensoren von Smartphones bieten heutzutage faktisch alles, was man für eine gezielte Überwachung benötigt, sind sich Experten einig. Ein Mikrofon kann Gespräche mithören, die Kamera kann beobachten.

Markt | 25.03.12222 | 20:15 Uhr

Mittels eingebauten Kompasses und entsprechender Kartendienste lässt sich die Position einer Person auf den Zentimeter genau bestimmen. Pölten gegenüber help. Die technischen Voraussetzungen seien jedenfalls vorhanden. Im Prinzip könne jedes bluetoothtaugliche Gerät genutzt werden, um solche Signale zu senden beziehungsweise zu empfangen.

Akustisches Tracking sei besonders gefährlich und attraktiv für Contentprovider, weil die Userinnen und User davon nichts mitbekommen würden und über mehrere Geräte hinweg verfolgt werden könnten. Dasselbe gilt für Hautjucken. Ob das Mithören vom Handy, vom Betriebssystem oder von Apps bewerkstelligt wird, ist nicht klar. Das Thema ist mit Vorsicht zu behandeln, denn wer Samsung, Apple oder andere namhafte Hersteller oder App-Anbieter des heimlichen Mithörens bezichtigt, riskiert teure Unterlassungsklagen.

Rechtlich ist das ständige Mithören nicht per se unzulässig, zumindest theoretisch. Denn Nutzer von Smartphones können ihre Daten selbstverständlich freiwillig preisgeben. Das setzt aber voraus, dass der Speicherung, Nutzung und gegebenenfalls der Weiterleitung der Daten zugestimmt worden ist.


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Die ab dem Notwendig ist aber stets eine Einwilligung. Diese muss nachvollziehbar und unmissverständlich sein. Erforderlich dafür ist, dass der Nutzer Kenntnis davon erlangt, dass und welche Daten er preisgibt.

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Daran fehlt es beim heimlichen Mithören. Ob ein permanentes Mithören überhaupt datenschutzrechtlich zulässig sein kann, ist zu bezweifeln, denn notwendig ist stets, dass derjenige einwilligt, dessen Daten verarbeitet werden. Danach ist die Aufzeichnung des nichtöffentlich gesprochenen Wortes unter Strafe gestellt.

Dieser Straftatbestand schützt die Vertraulichkeit des Wortes.

Dein Handy hört wahrscheinlich zu – und du hast keine Ahnung

In der Tat ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine klassische Aufzeichnung erfolgt. Praktisch sind die Strafbarkeit und die zivilrechtlichen Ansprüche aber ein stumpfes Schwert, denn erforderlich ist stets der Nachweis, dass das Handy mithört. Mithörende Handys gehören nicht in das Reich der Verschwörungstheorien.

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Die nachfolgenden Geschichten haben sich wirklich ereignet:. Aus dem Urlaub zurückgekehrt, leidet Jens mehrere Tage unter schmerzhaftem und juckendem Hautausschlag. Darüber unterhält er sich mit seiner Freundin. Natürlich ist das Smartphone bei den Unterhaltungen dabei. Da der Hautausschlag sehr hartnäckig ist, wird darüber an mehreren Abenden zwischen Jens und seiner Freundin gesprochen. Just zu dieser Zeit werden auf dem Smartphone von Jens Werbeanzeigen für Mittel gegen juckende Schuppenflechte angezeigt. Solche Anzeigen gab es vorher nicht. Später — nachdem der Ausschlag wieder verschwand es war wohl eine Allergie — tauchten solche Anzeigen nicht mehr auf.

"Merkwürdige Zufälle" bei Werbung: Hört Facebook heimlich Gespräche ab?

Vor dieser Begebenheit hat Jens übrigens nicht im Internet nach Schuppenflechte, Hautjucken und dergleichen recherchiert. Anne ist mit ihrem Sohn auf einem Kindergeburtstag und unterhält sich mit einer anderen Mutter über Musikunterricht für Kinder. Wir waren erstaunt: Hatte Facebook unsere Gespräche belauscht — und auf dieser Grundlage passende Werbung angezeigt? Dass Facebook meiner Freundin diese Werbung angezeigt hat, ist inzwischen mehr als zwei Jahre her. Freunde berichteten im Laufe der Zeit ähnliche Anekdoten: Urlaubsziele, über die man gesprochen hatte, tauchten kurze Zeit später in der Facebook-App auf, Gleiches bei Supermarktketten oder Steuerkanzleien.

Auch auf Reddit, einem Internetforum, das vor allem in den USA beliebt ist, finden sich haufenweise Erlebnisberichte zu diesem Verdacht. In einem kurzen Statement erklärte Facebook, dass man seine Nutzer nicht für Werbezwecke abhöre, was die Diskussion aber nur kurzzeitig unterbrach. Denn schon da stand fest, dass Facebook zumindest Umgebungsgeräusche mitschneiden kann, um bestimmte TV-Serien oder Lieder zu erkennen. Bei 2,13 Milliarden aktiven Nutzern, davon 30 Millionen allein in Deutschland , sammelt das Unternehmen einen umfangreichen Datenschatz. Und der Konzern baut seine Kontrolle weiter aus: kaufte er Instagram, einen Dienst, auf dem vor allem Fotos und Videos geteilt werden.

Das Geschäftsmodell dahinter: Die Nutzer informieren teils bereitwillig über ihr Leben. Im Gegenzug kann Facebook seinen Werbepartnern durch passgenaues Tracking seiner Nutzer — so zum Beispiel durch Ortungsdienste und geräteübergreifende Daten — gewährleisten, dass deren Anzeigen die richtige Zielgruppe erreichen.

Am Wochenende war bekannt geworden, dass das umstrittene Datenanalyseunternehmen Cambridge Analytica bis zu 50 Millionen Facebook-Profile illegal ausgewertet haben soll — ohne Wissen und Zustimmung der Nutzer. Grundsätzlich spricht also einiges dafür, dass Facebook mitlauschen könnte. Auf der anderen Seite jedoch: Welchen konkreten Nutzen sollte das Unternehmen davon haben, heimlich die Daten seiner App-Nutzer zu sammeln und auszuwerten? Facebook würde mit dem Abhören ohne Kenntnis und Einwilligung der Betroffenen eine Straftat begehen, vom damit einhergehenden Vertrauensverlust ganz zu schweigen.

Was also ist dran an dem Gerücht? Sind die Anzeigen nur Zufall und wir, die Nutzer, wollen an eine reizvolle Verschwörung glauben? Weil Facebook seinen deutschen Dienstsitz in der Hansestadt angemeldet hat, ist Johannes Caspar für das Unternehmen zuständig. Es sei aber für seine Behörde sehr schwer, klare Antworten zu finden — auch weil es schlicht an Personal fehle. Hier könnte die Geschichte zu Ende sein. Doch was wäre, wenn wir den Vorwürfen genauer nachgehen würden?

Zuvor haben wir alle zehn Geräte auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt. Wir fünf Tester richten auf unseren je zwei Geräten jeweils ein neues, ausgedachtes Facebook-Profil ein.